Stuttgardt d. 30. Dec. [Sonntag] 1781.
Theurester Freund.
Eine verdrüßliche Sache scheint zwischen meine Hoffnung die Räuber aufführen zu sehen, zu treten. H. von Dalberg schreibt, daß solche den 10. oder den 12, und Sie daß sie den 8. schon können gegeben werden. Nun ist den 10ten Januar das Geburtsfest der Gräfin von Hohenheim, von welchem niemand, der vom Militairstand ist, oder sonstige Verhältnisse gegen den Herzog hat, wegbleiben darf, da es in aller Sollennitaet vollzogen werden soll. Sollte mein Stük also vor dem 10ten oder am 10ten selbst vorgestellt werden, so geht es für mich verloren. Geschieht es aber den 12ten oder noch später so habe ich die beste Hoffnung. Dieses wollte ich Ihnen nur zu wissen thun, damit Sie die Freundschaft gegen mich hätten, mich bei Zeit bestimmter zu avertieren, sonst aber in Mannheim so viel als möglich von meiner Dahinreise zu schweigen, und auch den Herrn von Dalberg und sonstige dieser Sache kundige Personen um das nehmliche zu bitten, weil ich vielleicht genötiget seyn könnte, von diesem Stillschweigen Gebrauch zu machen.
Wäre es nicht möglich – doch diese Foderung ist für mich zu eitel – die Vorstellung des Stüks zwei bis drei Tage zu verzögern, da im Ganzen eben derselbe Effekt herauskommt?
In Hoffnung einer baldigen Befriedigung meiner Bitte empfehle ich mich Ihrer Liebe und Freundschaft
Ihr aufrichtiger
F. Schiller.