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Schiller an Friedrich Großmann, 20. Juli 1787

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Dresden, d. 20. Jul. [Freitag] 87.

Mir thut es leid lieber Großmann daß Sie für jezt von meinem Karlos keinen Gebrauch machen können. Sehr gerne hätte ich mein Stück auf Ihrer Bühne gesehen und der glückliche Erfolg wäre mir doppelt angenehm gewesen. Verbeßert sich Ihre Situation, so geben Sie mir Nachricht, und sie sollen es sogleich erhalten.

In beiliegendem Briefe wird Ihnen eine Uebersetzung von einem sehr guten französischen Theaterstück angeboten, für deßen Success ich Ihnen Bürge seyn kann. Es hat in Paris den Figaro verdrungen, und besizt den nicht geringen Vorzug daß es leichter zu besetzen ist und mit der pedantischsten Censur nicht in Collision kommen wird. Auf allen Fall sollten Sie es nehmen, weil es sicher eine gute Speculation für Ihre Casse ist. In Hamburg und Riga ist es mit sehr viel Erfolg gegeben worden. Sehen Sie diese meine Anzeige als ein aufrichtiges Verlangen an Ihnen zu dienen, und kann ich das nicht mit meinen eigenen Arbeiten, so versuche ich es mit andern. Geben Sie mir bald Nachricht von Ihnen und behalten Sie mich lieb.

Ihr ergebenster

Schiller.