[Weimar d. 17. Febr. Mittwoch. 1802.]
Ich habe zwei Lieder von meinem Freund Körner in Dresden componiren lassen, die ich Ihnen, meine gnädige Gräfin, hier brühwarm, wie ich sie erhalte, übersende. Die Lieder selbst, die er mir zurückzuschicken vergessen hat, werde ich Ihnen heut Abend übersenden, so wie auch ein kleines Gedicht auf den Abschied des Erbprinzen. Wenn, wie ich hoffe, unser Kränzchen auf den Montag noch zu Stande kommt, so können wir alsdann diese kleinen Novitäten produciren, und ich werde das Vergnügen genießen, jene Melodieen zum ersten Male aus Ihrem Munde zu hören. Ich lege noch einige ältere Stücke bey, davon sich verschiedene werden brauchen lassen, wie z. B. Mignon als Engel, der Besuch, Musen und Grazien in der Mark, Bajadere, Freuden der Gegenwart, oder was Ihnen sonst davon ansteht. Alles, wie mich selbst, empfehle ich Ihren Händen. Mit der aufrichtigsten Verehrung
der Ihrige
Schiller.