HomeBriefeBriefwechsel mit Gottfried KörnerSchiller an Gottfried Körner, Anfang August 1791

Schiller an Gottfried Körner, Anfang August 1791

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[Anfang August 1791.]

Der Ueberbringer dieser Zeilen, Herr von Pape aus Hannover, eine mir sehr werthe hiesige Bekanntschaft, wird Dir von meinem Befinden umständliche Nachricht geben können. Leid thut mirs sehr, daß ich den Wunsch, euch zu umarmen, nicht in Erfüllung bringen kann. Weder der Zeit- noch Geldaufwand sind es, was mich davon abhält, sondern die Verhältnisse meiner Schwägerinn in Rudolstadt, die ihr nicht erlauben über die gesetzte Zeit wegzubleiben, da die Vermählung des Erbprinzen in Rudolstadt und die Ankunft seiner Gemahlin ihre dortige Gegenwart nothwendig macht. Dazu kommt, daß wir alle 3 wünschen, die Freude euch zu sehen mit gesundem Körper und frischer Seele zu genießen. Jezt aber sind wir alle krank und abgestumpft für jeden Genuß der Seele. Mit nächster Post schreiben wir mehr. Alles grüßt herzlich. Ewig

Dein S.

Herrn von Papes Bekanntschaft wird Dir gewiß auch sehr angenehm seyn. Suche ihn aufzurichten; er ist ein vortreflich denkender Mensch, aber sehr gequält von Hypochondrie.