Neben den Mitgliedern der Moor’schen Familie steht Hermann, der natürliche Sohn eines Edelmannes, ein mutiger, entschlossener Mensch, der durch sein offenes Auftreten einen wirksamen Gegensatz zu Franz Moors heimtückischen Charakter bildet. Der Flecken, welcher an seiner Geburt haftet, hat ihm Beleidigungen von dem alten Moor zugezogen. Von Amalia, die er gleichfalls liebt, ist er abgewiesen worden. Und in Karl Moor besitzt er einen gefährlichen Nebenbuhler. Hermann hat also hinreichende Ursache, mit seinem Schicksal unzufrieden zu sein. In dieser Stimmung und zugleich von dem lebhaften Verlangen beseelt, eine Rolle in der Welt zu spielen, schließt er sich an Franz an, der ihm auch die besten Aussichten zur Erreichung seines Zieles eröffnet, ihn aber nur benutzen will, um seine eigenen Pläne durchzusetzen. Hermann traut ihm anfangs und zeigt sich bereit, den Grafen wie auch dessen ältesten Sohn zu vernichten. Als er aber sieht, welches Unheil er angerichtet hat, schlägt ihm sein Gewissen, er macht wirksamer Gegenintrigen, verrät Amalia, dass beide Moor noch am Leben seien und trägt somit dazu bei, den tragischen Ausgang von Franz herbeizuführen.
Schiller-Zitat
Nicht deinen Arm bloß will ich, auch dein Auge.
Zitat aus Fragmenten
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