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»Kabale und Liebe« von Friedrich Schiller – Zusammenfassung und Inhaltangaben

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(Stimmen: 908 Durchschnitt: 4)

Dritter Akt

Der dritte Akt spielt in den drei ersten Szenen bei Präsident von Walter und in den drei letzten in Millers Haus.

1. Szene – Saal im Haus des Präsidenten

Zunächst unterhalten sich der Präsident und Wurm über den missglückten Versuch, Ferdinand zum Zurücktreten von seinem Verhältnis zu Luise zu bewegen. Da der Erstere ratlos ist und dennoch sein Ziel erreichen möchte, wendet er sich fragend an Wurm, der auch gleich mit schlauer Berechnung die Intrige schmiedet: Die Herzen der Liebenden soll die Intrige auseinanderreißen. Wurm selbst ist unfähig, Luises Herz für sich zu gewinnen. Seinen Nebenbuhler mit lauteren Mittel ausstechen zu wollen, wäre ein ganz vergebliches Bemühen. Dass er weder vom Vater Miller noch von Luises Mutter etwas zu hoffen hat, ist ihm klar geworden. Jetzt muss Gewalt angewendet werden. Zwiespalt zwischen die Liebenden soll gesät werden. Das Vertrauen der beiden zueinander soll erschüttert werden. Darum will Wurm Ferdinand durch einen angeblich abgefangenen Brief eifersüchtig machen. Luise dagegen will man von ihren Eltern trennen.

Den Mächtigen fällt es nicht schwer, dies umzusetzen. Hat doch Miller mit seinen Beleidigungen eine Steilvorlage gegeben. So kann man ihn und, der Sicherheit wegen, vorläufig auch die Mutter verhaften lassen. Danach ist das Mädchen in seiner Gewalt, der Gewalt von Wurm. Der Präsident nimmt den Vorschlag Wurms an und nennt den Plan ein „satanisches Gewebe“. Mit dessen Ausführung soll auch keinen Augenblick gezögert werden.

2. Szene

Der Hofmarschall muss seinen Namen für ein Rendezvous hergeben. Der Präsident überredet ihn, sich als Liebhaber Luises auszugeben. Als dieser zusagt, lässt ihn der Präsident ziehen: „Ich zähle auf Ihre Verschlagenheit, Marschall.“

3. Szene

Wurm hat einen in Luises Namen geschriebenen Brief aufgesetzt. Der Präsident liest und ist zufrieden: „Ein Gift wie das müßte die Gesundheit selbst in eiternden Aussatz verwandeln.“ Die Eltern des Mädchens werden in der Stille verhaftet. So ist alles wie geplant eingeleitet. Nur noch die Falle muss man zuschnappen lassen.

4. Szene – im Haus von Miller

In Millers Haus ist Luise allein, ohne zu ahnen, was bereits mit ihren Eltern geschehen ist. Ferdinand besucht sie. Es ist ein trauriges Beisammensein. Denn das Band, das ihre Herzen verknüpfte, ist bereits gelockert. Sie lässt alle Hoffnungen sinken, während seine Hoffnungen weiter steigen. Jetzt sind noch Gefahren zu bestehen. Der Kampf gegen diese bindet sein Herz noch gewaltiger. Luise hat sich klargemacht, dass der Unterschied der Stände für ihre Liebe eine unüberwindliche Schranke ist. Sie hat zu hoch hinaus gewollt. Der Präsident hat sie auf die schmachvollste Weise beleidigt, das hat sie schwer getroffen. Als Mädchen von Ehre muss sie jetzt zurücktreten. Auf diese Weise wird Ferdinand seinen Verhältnissen zurückgegeben und sie wird ihrem Vater erhalten. Ferdinand dagegen will die Schranken mit Gewalt durchbrechen und verlangt, dass sie, von ihrem Vater begleitet, mit ihm flieht. Das aber kann sie nicht. Eine Liebe, auf der der Fluch eines Schwiegervaters ruht, ist ein Frevel, an dem sie sich nicht beteiligen möchte. Ferdinand betrachtet diesen Entschluss als Mangel an aufrichtiger Liebe. Er schöpft Verdacht. Einmal in dieser Stimmung, verwandelt sich sein Misstrauen gleich in grundlose Eifersucht, die auch bald noch eine gefährliche Nahrung erhalten soll.

5. Szene

Luise bleibt jetzt allein und sehnt sich vergeblich nach der Rückkehr ihrer Eltern. Bald werden ihre bangen Ahnungen zu schrecklicher Gewissheit.

6. Szene

Friedrich Schiller: "Kabale und Liebe", 3. Akt 6. Szene: Der schmierige Intrigant Wurm zwingt Luise, einen Liebesbrief an Hofmarschall von Kalb zu schreiben,

Friedrich Schiller: „Kabale und Liebe“, 3. Akt 6. Szene: Der schmierige Intrigant Wurm zwingt Luise, einen Liebesbrief an Hofmarschall von Kalb zu schreiben.

Wurm, der heimliche Bewerber um Luise, erscheint. Sein Opfer will er auf die Folterbank spannen. Luise hört, dass ihre Eltern ins Gefängnis geworfen wurden. Ihrem Vater droht ein Strafprozess. Ferdinand steht vor dem Fluch des Vaters und der Enterbung, wenn er Lady Milford ausschlägt. Luise fühlt, dass sie dies alles, wenn auch nicht verschuldet, so doch zum Teil herbeigeführt hat. Man sagt ihr, es sei der Wunsch des Vaters, dass sie Ferdinand frei gibt. Nun diktiert ihr Wurm den schändlichen Brief, gegen den sich ihr ganzes sittliches Gefühl empören muss. Durch den Brief wird sie genötigt, ihre Liebe den Todesstoß zu versetzen. Hatte sie bis jetzt nur auf Ferdinands Hand verzichtet, so hat sie nun auch ihr Herz von ihm losgerissen. Und in demselben Augenblick, wo sie ihn wirklich verloren hat, ist Wurm auch im Stande, ihr einen Heiratsantrag zu stellen. Es ist der Mut eines feigen Intriganten.

Vierter Akt

Der vierte Akt zerfällt wiederum in zwei Hauptteile, indem die fünf ersten Szenen im Haus des Präsidenten, die vier letzten Szenen bei Lady Milford spielen.

1. Szene – im Haus des Präsidenten

Ferdinand, der schon ganz verrückt vor Eifersucht ist, hat den Brief des Hofmarschalls gefunden. Mit diesem möchte er zu seinem Vater. Er ist voller Wut im Bauch. Ein Kammerdiener soll den Vater holen, damit sich seine Wut an ihm entladen kann.

2. Szene

Ferdinand ist allein und überschaut in einem Monolog seine Situation. Obwohl er sich sagen muss, dass nur blinder Eifersucht ihn foltert, traut er doch seinen Augen mehr als seinem Herzen und sieht alle Liebeserwiderungen Luises als künstliche Berechnung, als absichtliche Täuschung an.

3. Szene

Friedrich Schiller: "Kabale und Liebe", 4. Akt 3. Szene: Der eifersüchtige Ferdinand stellt Hofmarschall zur Rede und fordert den Feigling zum Duell.

Friedrich Schiller: „Kabale und Liebe“, 4. Akt 3. Szene: Der eifersüchtige Ferdinand stellt den Hofmarschall zur Rede und fordert den Feigling zum Duell.

Nun kommt der Hofmarschall, den Ferdinand hat rufen lassen. Er zeigt ihm den Brief, fordert ihn auf zum Pistolen-Duell und findet statt eines Edelmannes einen erbärmlichen Angsthasen. Militärischer Stolz und eifersüchtige Leidenschaft versetzen Ferdinand nun in solche Aufregung, dass er das offene Geständnis seines vermeintlichen Nebenbuhlers völlig missdeutet. Ferdinand hört ihn kaum an und lässt den Hofmarschall gehen.

4. Szene

Blind und taub für alles, was ihn umgibt, rast er jetzt gegen sich selbst wie gegen die Geliebte seines Herzens und fasst den Beschluss, sie und sich zu töten.

5. Szene

Ferdinands Vater erscheint und zeigt sich nachgiebig, dass er ihm jetzt das Mädchen geben will, da sie seiner so wenig wert bewiesen hat. Doch was nutzt dies Ferdinand jetzt? Die Güte seines Vaters ist nur geeignet, ihn völlig verrückt zu machen. Von Wurms geheimer Machenschaft, von dessen Intrige, von denen der Präsident hier lediglich von sich als Beteiligter ablenken möchte, hat Ferdinand keine Ahnung.

6. Szene – Ein Saal bei Lady Milford

Lady Milford finden wir erneut in ein Gespräch mit ihrer Kammerjungfer vertieft. Sie hatte sie zu Luise geschickt, denn Lady Milford möchte ihre Nebenbuhlerin kennenlernen, sie demütigen, erniedrigen und, wenn noch irgend möglich, aus dem Spielfeld bringen.

7. Szene

Friedrich Schiller: "Kabale und Liebe", 4. Akt 7. Szene: Lady Milford findet im Gespräch gegen Luise keine Mittel gegen deren Aufrichtigkeit und Treue.

Friedrich Schiller: „Kabale und Liebe“, 4. Akt 7. Szene: Lady Milford findet im Gespräch gegen Luise keine Mittel gegen ihre Aufrichtigkeit und Treue.

Aber die Milford findet eine ganz andere Gegnerin. Schüchtern tritt Luise ein. Der vom Hof verführten Milford, der Gefallenen des Hofes, steht hier die Repräsentantin der Unschuld und der Tugend gegenüber. Luise steckt voller Wahrheiten und die Lady lässt sie einen tiefen Blick in ihr eigenes Innere tun. Es ist, als ob ein Beichtvater zu einer schweren Sünderin redet. Aber obwohl die Lady fühlt, dass die Spitze des Pfeils, den sie selbst abschießen wollte, sich nun umkehrt und ihr eigenes Herz trifft, ist sie doch nicht im Stande, sich zu demütigen. Nur die Zerrissenheit ihres Gemütes trägt die Milford zur Schau, indem sie zuerst in heftig aufloderndem Zorn die fürchterlichen Drohungen ausspricht und unmittelbar darauf in schmeichelnd entgegenkommender Weise Luise bittet, sie möge ihr Ferdinand abtreten. Das war bereits von Luise beschlossen, ehe die Lady Milford es ahnte. Aber aus welchen Händen soll die Lady den Major empfangen? Aus den Händen einer Selbstmörderin, wie Luise ihr gesteht! Will doch diese ihrem Leben ein Ende bereiten.

8. Szene

Jetzt erst begreift die Lady die ganze Tiefe ihrer Schmach, jetzt erst gewinnt sie die Kraft, ihre Schwäche zu besiegen. In einem Monolog geht Lady Milford in sich. Schnell entschlossen zerreißt sie die Bande, die sie an den Fürsten knüpfen und verzichtet fortan auf das stolze Bewusstsein einer Herrschenden. Und sie verzichtet auf das Glück der Liebe. Dem Herrschen gegenüber ist sie überdrüssig, echte Liebe hat sie verscherzt. Indem sie beides entbehren muss, nimmt sie ihre Strafe an.

9. Szene

Mit ihrem Hofstaat bricht Lady Milford auf. In einem Brief reißt sie sich aus den Klauen des Fürstenhofes. Der Hofmarschall liest den Brief. Darin sieht sich die Milford selbst als Heldin und bittet den Fürsten, sich zu bekehren: „Schenken Sie die Liebe, die ich Ihnen nicht mehr erwidern kann, Ihrem weinenden Lande, und lernen von einer britischen Fürstin Erbarmen gegen Ihr teutsches Volk.“ Lady Milford verabschiedet sich nach Loretto.

Dieser Beitrag besteht aus 6 Seiten:

Kommentare

  1. Ich wurde ebenfalls von meiner Schule gezwungen dieses Buch zu lesen. Habe es nicht gemacht, weil ich mich auf den Inhalt nicht konzentrieren konnte und es langweilig finde. Diese Zusammenfassung hat mir das Wesentliche verdeutlicht. Ich bin sehr dankbar, dass ich diesen Beitrag gefunden habe, da ich morgen eine Deutsch-Arbeit über dieses Buch schreiben werde. Wünscht mir Glück 😉

  2. ich werde von der schule gezwungen das buch zu lesen, hab drauf gepfiffen und die Zusammenfassung hier gelesen:-) wieso in 132 Seiten beschreiben, wenn’s doch viel kürzer auch geht. ich hab mir bei der 1. Seite gedacht: die Kurzfassung, bitte.

    1. Das ist schon lustig: Man will das Original nicht lesen, weil es zu lang ist, und dann ist sogar die Zusammenfassung zu lang…

    1. Ferdinand ist sehr besitzergreifend und will deshalb, dass niemand seine Luise haben kann außer ihm. Vermutlich vergiftet er deswegen sich selbst und Luise, damit sie die Reise nach dem Tod gemeinsam antreten können.

    2. Da Schiller Ferdinands Charakter so gestaltete (impulsiv, unbeherrscht etc.), so dass er am ende nur voller Eifersucht sie umbringt. Statt sich zu gewissern, ob der Brief tatsächlich ihres sei

  3. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber:

    „Als er begreift, dass er eine Unschuldige getötet hat, vergiftet er sich schließlich selbst.“

    stimmt nur so halb.
    Ferdinand sagt bereits im 5. Akt 7. Szene, bevor er die Wahrheit über den Brief erfährt:

    „(…) aber sei ruhig. Wir machen die Reise zusammen.“

    Er Möchte sich anscheinend mit Luise in den Tod reißen.

    Es wird zwar nach Luises Tod nochmal herausgestellt, dass er sich vergiftet, doch hat er meinem Verständnis nach schon vorher vorgehabt dies zu tun und wundert sich sogar, dass er noch gar nichts von dem Gift spürt.

    1. ja allerdings hat er behauptet er merke die wirkung des giftes nicht da er zu wenig zu sich genommen hat weshalb er dann mehr davon trinkt um ebenfalls zu sterben

    2. wenn ich mich recht erinnere hat er schon vor Luise einen Schluck des vergifteten Getränks genommen und sie danach „gezwungen“ auch davon zu trinken

  4. Wirklich sehr gute Zusammenfassung und Inhaltsangabe. Ich habe das Buch zwar gelesen, aber wenig Verstanden – zum Teil auch weil ich mich nicht auf den komplizierten Text konzentrieren konnte. Die Zusammenfassung der einzelnen Szenen hat aber sehr viel verdeutlicht. Dankeschön!

    1. kabale sind intrigen (=Arglistigkeit, Gemeinheit, Heimtücke, Hinterhältigkeit, Hinterlist, Machenschaften) z.b von Wurm mit dem gefälschten Liebesbrief an Kalb

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