Andreas Doria. Lomellino.
ANDREAS. Dort jauchzen sie hin.
LOMELLIN. Ihr Glück hat sie berauscht. Die Tore sind bloß gegeben. Der Signoria wälzt sich alles zu.
ANDREAS. Nur an meinem Neffen scheute das Roß. Mein Neffe ist tot. Hören Sie, Lomellino –
LOMELLIN. Was? Noch? Noch? hoffen Sie, Herzog?
ANDREAS ernst. Zittre du für dein Leben, weil du mich Herzog spottest, wenn ich auch nicht einmal hoffen darf.
LOMELLIN. Gnädigster Herr – eine brausende Nation liegt in der Schale Fiesco – Was in der Ihrigen?
ANDREAS groß und warm. Der Himmel.
LOMELLIN hämisch die Achsel zuckend. Seitdem das Pulver erfunden ist, kampieren die Engel nicht mehr.
ANDREAS. Erbärmlicher Affe, der einem verzweifelnden Graukopf seinen Gott noch nimmt! Ernst und gebietend. Geh! Mache bekannt, daß Andreas noch lebe – Andreas, sagst du, ersuche seine Kinder, ihn doch in seinem achtzigsten Jahre nicht zu den Ausländern zu jagen, die dem Andreas den Flor seines Vaterlands niemals verzeihen würden. Sag ihnen das, und Andreas ersuche seine Kinder um soviel Erde in seinem Vaterland für soviel Gebeine!
LOMELLIN. Ich gehorsame, aber verzweifle. Will gehen.
ANDREAS. Höre, und nimm diese eisgraue Haarlocke mit – Sie war die letzte, sagst du, auf meinem Haupt, und ging los in der dritten Jännernacht, als Genua losriß von meinem Herzen, und habe achtzig Jahre gehalten, und habe den Kahlkopf verlassen im achtzigsten Jahre – die Haarlocke ist mürbe, aber doch stark genug, dem schlanken Jüngling den Purpur zu knüpfen. Er geht ab mit verhülltem Gesicht. Lomellin eilt in eine entgegengesetzte Gasse. Man hört ein tumultuarisches Freudengeschrei unter Trommeten und Pauken.