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»Die Verschwörung des Fiesco zu Genua« von Friedrich Schiller – Zusammenfassung und Inhaltsangaben

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(Stimmen: 86 Durchschnitt: 4)

Schiller bemächtigt sich in seinem zweiten Stück Die Verschwörung des Fiesco zu Genua erstmals eines historischen Stoffes. Das Stück stellte Schiller 1783 fertig, das unter den Eindrücken des Arrestes und seiner Flucht aus Stuttgart entstanden war. Seine Handlung legt Schiller 1547 in die freie Handelsstadt Genua, deren Freiheit durch einen Machtwechsel in Gefahr war. Dabei zeigt sich erstmals seine Arbeitsweise, die historischen Grundlagen in den Dienst seines dramatischen Zieles zu stellen und in der Verwendung des Stoffes sich bewusste Freiheiten zu genehmigen.

Im Stück finden gleich drei Verschwörungen statt: Der tyrannische Sohn des greisen Dogen Andreas Doria, des Stadtstaates von Genua, trachtet nach der Macht und will sich der Republikaner entledigen; Fiesco möchte als Anführer der Verschwörer die Herrschaft der Dorias beenden und die Republik begründen; und Verrina plant den Sturz Fiescos für den Fall, dass dieser die Republik verrät.

Kurze Zusammenfassung & Inhaltsangabe

Fiesco, Charakter aus dem Schiller-Drama Die Verschwörung des Fiesco zu Genua, Zeichnung von Friedrich Pecht, 1859

Fiesco, Charakter aus dem Schiller-Drama „Die Verschwörung des Fiesco zu Genua“, Zeichnung von Friedrich Pecht, 1859

Auf einem rauschenden Kostümfest in Fiescos Schloss scheint der Lustmensch Fiesco seine Liebe zum Vaterland vollends vergessen zu haben. Er umwirbt die Schwester des tyrannischen Gianettino Doria, der Sohn des 80-jährigen Dogen Andreas Doria, und stiftet hierdurch Verwirrung bei seinen Anhängern und bei seiner Frau Leonore. Die Verschwörer, die sich um den glühenden Republikaner Verrina scharen, lassen sich ihrerseits eher durch persönliche Motive an der Verschwörung beteiligen: Sacco will seine Schulden abschüttelt, Calcagno will Fiescos Frau Leonore für sich erobern und Bourgognino will seine Braut Bertha, Verrinas Tochter, vor den Altar führen. Doch die Wandlung der Haltung von Fiesco ist nur eine Täuschung. Er möchte seine Gegner in Sicherheit wiegen. Was niemand ahnt: Heimlich bereitet Fiesco eine Verschwörung vor. Genua soll von Doria befreit werden.

Gianettino Doria indes, der die Macht über Genua an sich reißen möchte, will sich von Fiesco durch einen Mordanschlag entledigen. Der Mohr Muley Hassan soll diesen Mord verüben. Der Mohr verrät den Anschlag und Fiesco sichert sich seine Dienste für eine Gegenintrige.

Nach dem Ball findet der glühende Republikaner Verrina seine vergewaltige Tochter Bertha, an der sich Gianettino Doria vergangen hat. Die Vergewaltigung wird Anlass zur republikanischen Verschwörung. Fiesco offenbart sich den Republikanern, die ihn zum Anführer der Verschwörung machen. Nur Verrina bleibt misstrauisch, und seine Sorge ist durchaus berechtigt. Denn Fiescos Aussagen sind und bleiben undurchsichtig und unsicher.

Leonore, Charakter aus dem Schiller-Drama Die Verschwörung des Fiesco zu Genua, Zeichnung von Friedrich Precht, 1859

Leonore, Charakter aus dem Schiller-Drama „Die Verschwörung des Fiesco zu Genua“, Zeichnung von Friedrich Precht, 1859

Die Verschwörung nimmt ihren Lauf. Fiesco schleust mit dem Vorwand, Galeeren für einen Zug gegen die Türken auszurüsten, hunderte Söldner in die Stadt. Das Tor von St. Thomas wird besetzt, die Galeeren und die Plätze der Stadt eingenommen und besetzt. Der junge Bourgognino, der Verehrer der Bertha, rächt sich an Gianettino Doria für ihre Vergewaltigung und ersticht ihn. Der Doge Andreas Doria flieht. Die Stadt ist scheinbar in der Hand Fiescos.

Leonore, die Frau Fiescos, schleicht sich während des Aufstandes in die Stadt und verfolgt das Geschehen. Sie findet den ermordeten Gianettino und wirft sich dessen Umhang um. Fiesco entdeckt sie, hält sie für einen Doria und tötet – getäuscht – seine eigene Frau. Dies stürzt ihn in Verzweiflung, doch er fängt sich schnell. Genua will ihn als neuen Herzog anerkennen. Nur Verrina will dies nicht. Fiesco kann er nicht umstimmen, den Umhang des Dogen abzulegen. Verrina stößt Fiesco ins Meer und der Umhang zieht ihn in die Tiefe. Kurz darauf kommen die Verschwörer am Ufer zusammen. Andreas Doria war zurückgekehrt.

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