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Schiller an Friedrich Cotta, 16. Juni 1797

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Jena 16. [Freitag] Jun. 97.

Hier erhalten Sie die neulich vergessenen Zeichnungen zum Titelkupfer und zur Decke des Almanachs. Uebergeben Sie die Sache ja Millern, daß sie unter seiner Aufsicht gemacht wird, weil die Lichter in der, zur Decke bestimmten, Zeichnung besonders tractiert werden müssen oder eigentlich aufgehöht werden sollten. Sagen Sie ihm das, und daß wir uns ganz auf seinen guten Geschmack verlassen. Fragen Sie Zumsteeg, ob ich ihm kleine Gedichte zum Componieren schicken darf, für den Almanach. Ich wünschte, daß er sich zusammennähme und uns etwas recht gutes lieferte.

Hier sende ich auch den, von mir corrigierten Aufsatz des Emigrierten. Da ich keine Zeit habe, ihn noch abschreiben zu lassen, so werden Sie so gut seyn und bei der Correctur desto mehr aufpassen lassen. Dem armen Schelm von Verfasser habe ich weil er nicht warten kann, 2 Ldors bezahlt. Gäbe der Aufsatz mehr als 2 Bogen, so kann man ihm verhältnißmäßig nach bezahlen.

Der Vieilleville den Sie mir schickten und der Diderot haben mir großes Vergnügen gemacht, ich fürchtete wirklich schon, jener wäre nicht mehr zu haben.

Unser Almanach wird recht hübsch ausfallen, Göthe hat schon 3 Bogen Gedichte dazu fertig, und ich bin jetzt auch sehr dafür beschäftigt. Es kommen bloß von Göthe und mir 4 biß 5 Balladen, wovon schon 3 fertig sind.

Adieu, meine Frau empfiehlt sich Ihnen und Ihrer lieben Frau beßtens. Ganz der Ihrige

Schiller.

In Ihrem nächsten Brief hoffe ich zu hören, wie bald das Papier zum Almanach hier seyn wird, und wie viel Auflage Sie machen wollen.