Jena 19. 8br. [Freitag] 98.
Es sind am 17. October 362 Almanache an Sie abgegangen; weil aber die Umschläge und Titelkupfer dazu noch nicht parat waren, so habe ich nur einstweilen deren 100 mit der reitenden Post nachgesandt, und morgen gehen die übrigen mit der fahrenden Post ab; zehen Titelkupfer ausgenommen, die noch fehlen und die die reitende Post nachbringen soll. Wenn Sie also das heutige Paquet erhalten, so müssen die 100 Decken und Titelkupfer in Ihren Händen seyn.
Heute hat Göthe auch ein Paquet für die Expedition der Allgemeinen Zeitung abgeschickt, er rechnet darauf daß es sogleich und ohne den Umweg nach Tübingen zu machen, als Beilage abgedruckt und ausgegeben werde. Es ist berechnet daß es gerade ein Blatt von einem halben Bogen füllen wird.
Ich lege auch ein CalenderExemplar bey, wenn die andern etwa noch nicht angekommen seyn sollten. Göpferdt wollte es auf sich nehmen, alle Aushängebogen an Sie zu senden, aber seine Bestellungen sind nicht die sichersten.
Hrn. Haselmeyer bitte zu benachrichtigen, daß das Vorspiel nicht anders als in gereimten Versen gespielt werden kann und darf, und daß es eine Schande für jedes Theater seyn würde, das sich vor gereimten Versen fürchtete, nachdem es in Weimar mit Glück ausgeführt worden. Die zwey andern Stücke kann ich ihm in Prosa schreiben und ein wenig prosaisch stilisieren, damit sein Wunsch erfüllt wird. Sonst bleibt es bey meinen Bedingungen.
Den Brief worin ich Sie bitte mir das Honorar für den Almanach baldigst zu übermachen haben Sie hoffentlich erhalten.
Beilage an meine Mutter bitte gütigst zu besorgen. Leben Sie recht wohl. Der Ihrige
S.