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Schiller an Friedrich Cotta, 20. November 1795

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[Jena] 20. Nov. [Freitag. 1795.]

Ich wollte heute den Beschluß dieser Abhandlung senden, aber ich bin nicht damit fertig geworden. Es sind ohngefehr noch 4, 5 geschriebene Seiten davon zurück. Die nächste Post bringt diese nebst dem Archenholzischen Aufsatz, den ich morgen gewiß erhalten werde. Sollte der Setzer biß zu Ankunft des neuen Manuscripts nicht hinlänglich beschäftigt seyn, so könnten Sie ihn die SubscribentenListe setzen lassen. Bey dieser aber bitte ich, die strengste Wahrheit zu beobachten, weil man boßhaft genug seyn könnte, uns nachzurechnen, und es überhaupt immer mit der Wahrheit das sicherste ist.

Unter den Exemplaren, die ich auf meine Rechnung bey Ihnen ausnehme, gebe ich 3 an die Jenaische fahrende Post ab, welche also auch noch in der Subscriptionsliste notiert werden können. Die Exemplare welche ich und die Mitarbeiter erhalten, brauchen Sie nicht in das Verzeichniß zu setzen, aber Hrn. Appellationsrath Körner in Dresden setzen Sie mit 2 Exemplaren hinein, weil dieser als Mitarbeiter nicht genannt wird. Einer unsrer Mitarbeiter hat Lust, über Condorcets Schrift einen kleinen Aufsatz in die Horen zu setzen.

Wenn im eilften Stück nicht mehr als 3 oder 4 Gedichte abgedruckt seyn sollten, so können Sie (falls dieses nicht zu spät ist) noch einige aus dem erhaltenen Vorrath auf den Januar liegen lassen. Wenn 10 oder 12 von den größern im Zwölften Stück stehen, bin ich zufrieden. Als ich Ihnen schrieb, alle noch übrigen in das letzte Stück einzurücken, so dachte ich nicht, daß noch so viele übrig seyen.

Sobald Sie über das Papier, die Schrift und die Form des Drucks zum neuen Jahrgang bestimmt sind, so seyen Sie so gütig, mir gleich einen ProbeAbdruck zu senden.

Leben Sie recht wohl. Ich bin sehr in Erwartung, was sich binnen 8 Wochen über den Absatz entschieden haben wird: denn binnen dieser Zeit müßte, dächte ich, die Krise erfolgen.

Schiller.