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Schiller an Friedrich Cotta, 23. November 1795

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[Jena] 23. Nov. [Montag] 95.

Sie erhalten hier den historischen Aufsatz von Archenholz. Den Beschluß meiner Abhandlung über die sentimentalischen Dichter, der auch noch in das Zwölfte Stück kommen muß, habe ich noch nicht fertig bringen können. Ich kann Ihnen aber bestimmt versichern, daß er, wenige Zeilen auf oder ab, gerade noch 7 gedruckte Seiten ausmachen wird. Ich habe dieses ganz in meiner Gewalt, und Sie können daher den Bogen, worinn dieser Schluß sich befinden soll, einstweilen im Druck überspringen und an dem Archenholzischen Aufsatz fortsetzen und fortdrucken lassen. Warten Sie aber nicht mit dem Druck, denn da ich mich diese Woche nicht wohl befinde und nicht sicher voraussagen kann, ob Sie den Beschluß in 8 Tagen gewiß haben, so würde zuviel Zeit verloren werden. Später als den 4ten December geht derselbe aber gewiß nicht von hier ab, und biß dahin ist der Setzer mit dem Archenholzischen beschäftigt.

Die nächste Post bringt Ihnen auch das allgemeine Verzeichniß mit den Nahmen der Autoren, welches dem Setzer auch zu thun giebt.

Der Archenholzische Aufsatz muß noch sorgfältig durchgesehen werden; ich erhielt ihn zu spät, um es selbst noch mit der nöthigen Sorgfalt thun zu können, und habe manche Schreibfehler darinn entdeckt. Hr. Zahn wird mir schon den Gefallen thun, diese Arbeit zu übernehmen. Besonders fand ich, daß öfters ihm und ihn, einen und einem verwechselt sind; doch habe ich, wo ich es fand, es schon corrigiert. Statt sollte, wollte ich auch oft sollte, wollte, welches geändert werden muß.

Auf die mit lateinischen Buchstaben geschriebenen Worte ist nicht Rücksicht zu nehmen. Sie werden ganz wie das übrige gedruckt, welches dem Setzer zu empfehlen bitte. Leben Sie wohl.

Sch.