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Schiller an Friedrich Cotta, 3. Dezember 1805

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Weimar 3. Febr. [Donnerstag] 1805.

Jageman hat mich mit der versprochenen Zeichnung noch immer hingehalten und läßt mich auch heute im Stich, wo er sie mir gewiß liefern wollte. Es wird also wohl nichts andres übrig bleiben, als das Kupfer nachzuliefern, wie es ja oft geschieht, und mit dem zweiten Band zwey Kupfer auf einmal abzuliefern. Ohnehin verkauft sich ja das Werk nicht als Novität in der ersten Messe, sondern als ein stehender Artikel nach und nach.

Ich sende hier neue Bogen von Carlos und den Anfang der Jungfrau von Orleans, wenn Sie etwa einen zweiten Setzer für dieses Stück wollen eintreten lassen. Nach meiner Ausrechnung werden die 2 ersten Stücke zusammen 23 Bogen einnehmen. Mit dem 24. Bogen kann also die Jungfrau von Orleans angefangen werden und folglich mit pag. 369. Sollten einige Seiten weniger auf die zwey ersten Stücke gehen, so können wir diesen leeren Raum leicht mit Anmerkungen, historischen Notizen u. dgl. ausfüllen, sobald ich ihn weiß.

Ich sehe dem ersten Bogen des Theaters mit Verlangen entgegen.

Meine Gesundheit ist besser, aber meine Kinder waren diese lezten 3 Wochen sämmtlich an den Windblattern krank und das kleinste lag hart darnieder. Jezt ist alles wieder auf gutem Weg.

Herzliche Grüße von uns allen Ihr treuer Freund

Schiller.