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Schiller an Friedrich Cotta, 3. Juli 1798

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Jena 3. Jul. [Dienstag] 98.

Göthe und Meier haben es übernommen für Decke und Titelkupfer zum Almanach zu sorgen, die Zeichnung ist sehr hübsch, für Kupferstich und Abdruck werden sie auch Sorge tragen. Wenn Sie nur die Güte haben wollen, zu bestimmen, was Sie Meiern für das fertige und gestochene Blatt den Abdruck mit gerechnet bezahlen können und wollen, so wird er es immer übernehmen und Sie sind der Mühe ganz los. Er bezahlt alsdann den Stecher und Kupferdrucker. Für die Zeichnungen, die er zum Kupfer und zur Decke des vorigen Almanachs geliefert, werden Sie ihm dann gelegentlich auch noch eine kleine Vergütung geben. Sie bezahlen ihm bloß soviel, als man gewöhnlich an gute Künstler für dergleichen Kleinigkeiten zahlt.

Von dem letzten Horenstücke haben Sie noch 6 Louisdors bei mir gut, denn es beträgt nur 19 Ld. und Sie haben mir 25 dafür avanciert. Ich hatte nehmlich vermutet, daß es viel größer ausfallen würde. Haben Sie daher die Güte, diese 6 Ldors nebst Ihrer Auslage für Zucker und Kasse in Leipzig, die ich bei Ihrem Hierseyn schändlich vergaß, zu notieren. Auch bin ich ungewiß, ob ich Ihnen für das schöne Geschenk, das Sie meiner Frau gemacht, bei Ihrer neulichen Anwesenheit gedankt habe. Wenn das nicht geschehen, so verzeihen Sie mir diese unartige Vergeßlichkeit, aber der Kopf war mir so voll von Büchern und Verlagen.

Zum Almanach ist schon großer Vorrath da, Göthe und Matthisson haben dißmal besonders viel geliefert. Das Papier ist angekommen, wie mir Göpferdt sagen ließ.

Nächstens werden Sie den Contract mit Göthe wegen seiner Schrift, und auch Manuscript zum ersten Stücke erhalten. Sie können sich auf diesen VerlagsArtikel etwas einbilden und ich stehe auch für den Gewinn, denn Göthe hat schon sehr interessante Materien darinn für ein sehr großes Publikum.

Leben Sie recht wohl und grüße Ihre liebe Frau. Ganz der Ihrige.

Schiller.