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Schiller an Georg Göschen, 26. Januar 1789

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Weimar, d. 26. Jen. [Montag] 1789.

Hier Lieber, folgt der Rest des Geistersehers für das Sechste Heft. Was an diesem Hefte zuviel ist, kann an einem anderen fehlen. Ich hätte gern heute noch mehr expedirt, aber die Zeit leidet es nicht mehr.

Ich wünschte gar sehr, daß Sie hier oder in Rudolstadt könnten drucken lassen, ihre Censur in Leipzig schränkt mich in mehrern Punkten gewaltig ein. Wäre es nicht möglich Lieber, daß Sie diese Einrichtung träfen?

Ich möchte alsdann zweytens Sie bitten, aber nur wenn Sie nicht genirt werden, mir vorzuschießen auf Abschlag unsrer Rechnung, wie Sie Manuscript erhalten, weil ich gar gern einen Posten nach und nach abtragen möchte, den ich unmenschlich hoch verinteressiren muß. Er beträgt einige 100 Thlr. und wenn ich immer auch nur etwas abtrage, so geht doch von der Summe herunter. Thun Sie mir also immer die Gefälligkeit und senden mir, so wie Sie etwas zum Druck erhalten, nur soviel, nicht mehr, als es gedruckt betragen wird.

Die Augen fallen mir fast zu, vor Schlaf. Es ist Nachts um 3 Uhr. Schlafen Sie wohl!

Ihr

Schiller.