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Schiller an Siegfried Crusius, 4. Dezember 1800

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Weimar 4. Dec. [Donnerstag] 1800.

Anbei übersende ich Ihnen, werthester Herr, die erste Lieferung der Niederländischen Geschichte und werde damit, so wie der Abschreiber fertig wird, von Woche zu Woche fortfahren. Zum Muster der Schrift und des Drucks möchte ich Ihnen die neueste Ausgabe meines Geistersehers bei Göschen oder Herders Briefe über die Humanität vorschlagen; das Papier könnte etwas weniges größer, nur nicht kleiner genommen werden. Zur Verzierung des ersten Theils könnte das Brustbild Wilhelm I von Oranien genommen werden, welches sich, so viel ich weiß, in Meterens Niederländischer Geschichte findet. Bolt in Berlin würde es wohl in seiner beliebten Manier am schönsten liefern. Zum zweiten Bande könnte das Brustbild des Grafen Egmont oder des Herzogs von Alba gewählt werden.

Ehe der erste Bogen abgedruckt wird, wünschte ich ihn noch zu sehen.

Ich werde zugleich den dritten Theil meiner Prosaischen Schriften bei Göpferdt drucken lassen.

Sie waren so gütig, mir voriges Jahr 40 Carolin auf Weihnachten zu bezahlen. Um dieselbe Gefälligkeit ersuche ich Sie dieses Jahr wieder und bitte zugleich von selbiger Summe 40 Thlr. an Schwägrichen und Ockel gütigst auszuzahlen.

Mit vollkommenster Hochachtung verharre Dero ergebenster

Schiller.