Weimar 4. Juny [Montag] 1804.
Die angenehmen Nachrichten, die Sie mir aus Bern mitteilten, mein verehrter Freund, haben mich aufs Erfreulichste überrascht. Innig rührt es mich, Beweise von der Achtung einer Nation zu empfangen, die ich immer vorzüglich schätzte und bei einem genaueren Eingehen in ihre Landesgeschichte noch höher schätzen gelernt habe. Diese Gesinnung hat mich bei jeder Zeile meines Werks geleitet und ich darf hoffen, daß sie sich unverkennbar darinn ausgeprägt haben wird.
Versichern Sie Ihren würdigen Corresp. den Herrn D. Höpfner meiner innigen Dankbarkeit für die wohlwollende und mir so ehrenvolle Gesinnung, die Er gegen mich äußert und sagen Sie ihm, daß dieses große Jubiläum der schweitzerischen Eidgenossenschaft, wozu Er seine Nation aufruft, auch für mich ein erfreuliches Fest seyn werde, wenn es dereinst zur Ausführung kommt.
Ich habe Herrn Cotta ersucht, da das Stück nicht so schnell als man es wünscht, abgedruckt seyn kann, unverzüglich eine schriftliche Copie davon nehmen zu lassen und sogleich an Hn. D. Höpfner zu besorgen.
Mit größter Hochachtung verharrend
Ew. Wohlgeb.
ergebenster Freund und Diener
Schiller.