HomeText: Verschwörung des FiescoGeschichte Genuas im 16. Jahrhundert als Schillers historische Grundlage für seine »Verschwörung des Fiesco«

Geschichte Genuas im 16. Jahrhundert als Schillers historische Grundlage für seine »Verschwörung des Fiesco«

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Am 2. Januar 1547 ließ Fiesco seine zuverlässigsten Anhänger zu sich berufen. Er versah sie mit Waffen und forderte sie zum Sturz Gianettinos auf. Ob dieser dem Fiesco nach dem Leben getrachtet hat, ist geschichtlich nicht festgestellt worden, den Verschworenen gegenüber aber wurde es behauptet. Verrinas Kanone donnerte vom Hafen her zum Zeichen des Aufruhrs. Es war eine schöne, mondhelle Nacht, als drei bewaffnete Scharen Fiescos Palast verließen und sich mit überraschender Schnelligkeit des Thomastores, der Burg und des Hafens bemächtigten. Gianettino, der einen Aufstand der Galeerensträflinge vermutete, eilte nur von einem Pagen begleitet zum Tor, wo er im Kampf mit den Verschworenen zusammenstürzte. Der 79-jährige Andreas Doria lag krank in seinem Zimmer und wartete dort auf seinen Mörder. Aber er ließ sich zur Flucht überreden.

Inzwischen war es den Galeerensträflingen gelungen, sich ihrer Fesseln zu entledigen. Es galt, den Aufruhr schnell zu beschwichtigen. Fiesco eilt zum Hafen, betritt ein unsicheres Brett, das zu einer der Galeeren führt, stürzt ins Meer und findet während der Dunkelheit in dem tiefen Schlamm seinen Untergang. Erst nach vier Tagen gelang es, seinen Leichnam zu bergen. Mit ihm sank auch den Verschworenen der Mut. Der Bewegung fehlte jetzt der Führer. Der errungene Sieg wurde nicht genutzt, Andreas Doria kehrte unter den Freudenbezeigungen der Einwohner zurück und das ganze Unternehmen war gescheitert.

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