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Schiller an August Iffland, 9. November 1803

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Weimar den 9 November [Mittwoch] 1803.

Im Tell leb ich und web ich jezt, ich bin zufrieden mit dem was gemacht ist und habe die beste Hofnung zu dem was noch zu machen, ein rechtes Stück für das ganze Publikum verspreche ich Ihnen – aber mein theurer lieber Freund, über das Wann kann ich Ihnen, und wenn es den Kopf gälte, nichts bestimmtes sagen. Fast fürchte ich vor der Mitte Aprils nicht ganz fix und fertig werden zu können, weil ich von dem leidigen Winter immer ein vier oder sechs Wochen auf Unpäßlichkeit und Unlaunigkeit abrechnen muß.

Die Idee zu verschiedenen Dekorationen habe ich bei einem Zeichner angegeben, der mich bis jezt hat warten lassen. Im Ganzen wird es für den Mahler nicht soviel zu thun geben, als für den Maschinenmeister. Diesen Monat sollen Sie noch über Alles Bericht erhalten, und mit eintretendem Frühjahr kann dann der Mahler frisch ans Werk gehen.

Es freut mich, daß Sie Wallensteins Lager spielen lassen. Entschließen Sie sich doch jezt den Wallenstenstein selbst zu übernehmen. Es wünschen es so viele!

Ich umarme Sie von Herzen

Ganz der Ihrige

Schiller.