Donerstag abends [29. Oktober 1789.]
Könnte ich dir doch für das, was du in deinen Briefen mir gabst, Karoline, eine recht heitre schöne Freude zurückgeben. Den schönsten Strahl möchte ich nehmen vom Licht der Sonne, wie Iphigenie, und ihn v...
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Freitag Abends [30. Oktober 1789.]
Nun habe ich meine erste Vorlesungswoche geendigt, den 16ten Theil von dem ganzen Wintercollegium. Das Alletagelesen scheint mich nicht zu belästigen, im Gegentheil ich werde in einem gewissen Feuer der Arbeit d...
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Jena d. 3. Nov. [Dienstag] 89.
Wie freut mich, was du mir von deiner Gesundheit schriebst, meine Karoline! und wie liebe ich den Himmel wegen dieses Geschenks, das er mir gab! O ich könnte unmenschlich seyn gegen andre, und von ihrem Leben und ih...
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Jena den 4. Nov. [Mittwoch] 89.
Das überschickte Buch habe ich richtig bekommen; ich danke Ihnen, daß Sie es mir noch zu rechter Zeit schicken wollten, denn es hat wirklich sehr pressirt.
Ich bin eben aus der Vorlesung nach Hause, und schon e...
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Jena d. 5. Nov. [Donnerstag] 89.
Wenn ich es recht überlege, meine theuerste so weiss ich nicht, warum ich über die gestrige Estaffette nicht erschrocken bin. Zum Glück sah ich sogleich deine Hand, ich konnte also nicht denken, daß du etwa kra...
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Jena d. 10. Nov. [Dienstag] 89.
Daß mein Geburtstag heute ist, habe ich erst von euch erfahren; denn ich bin ganz unrichtig in der Zeit. Voriges Jahr hab ich ihn mit euch durchlebt – aber nein, ihr seid mir, unsrer Entfernung ungeachtet, heute ...
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Sonnabend früh. [14. November 1789.]
Seid mir gegrüßt theuerstes meiner Seele! Es geht mir ein schöner freundlicher Tag auf, der mir Briefe bringt von euch. Ich habe sie nöthig, in unruhiger Sehnsucht nach euch verlebte ich diese lange diese ...
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Sontag abends 15. Nov. [1789].
Dißmal belohne ich mich durch einen Brief, den ich an euch schreibe meine Lieben. Es ist der eilfte Brief, den ich heute schreibe. Ich war gerade im Train und machte fort, so lange es gieng. Es ist mir ordentlich le...
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Nachts, Montag. [16. November 1789.]
Ich beschließe so gern die Tage mit ein paar Zeilen an euch, meine Lieben. Es ist mir dann, als hätte ich den ganzen Tag mit euch gelebt, und ich gehe mit fröhlichen Bildern schlafen. Ich sehe doch, daß ich...
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Sonnabends [21. November 1789.]
Heute, meine Liebsten, müßt ihr mit einigen Zeilen zufrieden seyn. Das ist ein schrecklicher Tag der Zerstreuung für mich. Auch diese paar Worte muß ich im Flug hinschreiben. Ich habe einen grössern Brief an eu...
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