[Volkstädt] 5. October [Sonntag] 1788.
Was machen Sie? Sind sie heute nicht auch spazieren gegangen? Ich bin heute nach langer Zeit zum ersten Mal wieder ausgeflogen, und weil ich meine Papiere und Manuscripte in Volkstädt schon längst habe in ...
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Montag Morgens [Rudolstadt, 13. Oct. 1788.]
Sie sind uns heute um eine Stunde näher; das freut mich, wenn ich Sie auch schon nicht sehe. Unter fremden Gesichtern (wo mir überhaupt nie wohl ist) würden wir uns doch nichts seyn können. Mir ist n...
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[Rudolstadt, 16. Oct. Donnerstag 1788.]
Weil Sie doch so gar lieb sind und fleißig an uns denken, so wollen wir Ihnen das schöne freundliche Wetter in Kochberg auch gönnen, sonst hätte ich im Geist Schnee und Hagel hergewünscht, Sie recht bal...
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[Rudolstadt, November 1788.]
Nein gewiß! Wir wollen uns diesen Sommer und diesen Frühling nicht reuen lassen, ob er gleich vergangen ist; er hat unsere Herzen mit schönen seligen Empfindungen bereichert, er hat unsre Existenz verschönert und d...
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[Rudolstadt, November 1788.]
Wüßte ich nur etwas, womit ich Sie eben so schön an mich erinnern könnte, als Ihre schöne Zeichnung Ihr Bild bei mir lebendig halten wird. Diß bedarf zwar keiner äußer...
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[Rudolstadt, 10. Nov. Montag 1788.]
Dank Ihnen beiden, daß Sie einen freundlichen Antheil an meinem Geburtstage nehmen. Mir wird er immer vor vielen andern merkwürdig seyn, weil Ihre Freundschaft in diesem Jahre für mich aufblühte. Ich hoffe, ...
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[Rudolstadt, 11. Nov. Dienstag 1788.]
Sie mischen mir da Süßes und Bittres so durcheinander, daß ich nicht sagen kann, ob mehr dieses neue Zeichen Ihrer Freundschaft und diß Pfand Ihres Andenkens mich rührt, als die deutliche Vorstellung unsr...
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[Rudolstadt, 12. Nov. Mittwoch 1788]
Eben seh ich Ihren Wagen herauffahren. Es ist mir, als reisten wir miteinander. Ich möchte Sie doch gerne heute noch sehen, wärs auch nur von weitem, und einen Augenblick. Die Anstalten zur Reise betäuben mi...
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Weimar d. 14. [Nov. Donnerstag] 1788.
Mein erster ruhiger Augenblick ist für Sie. Ich komme eben nach Hause, nachdem ich mich den ganzen Tag bei den Leuten herumgetragen habe, und für diese Mühe belohne ich mich mit einem recht lebhaften Andenk...
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Weimar den 19. Nov. [Mittwoch] 88.
Ich bitte Sie reissen Sie mich, sobald Sie können aus einer Ungewißheit, in die mich Ihr Paket gesetzt hat. Mit Ungeduld habe ich schon 3 Tage auf die Botenfrau gewartet, die mir Nachricht von Ihnen bringen sol...
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Und was
Ist Zufall anders, als der rohe Stein,
Der Leben annimmt unter Bildners Hand?
Den Zufall gibt die Vorsehung – zum Zwecke
Muß ihn der Mensch gestalten.